“… und wir würden es wieder tun!”

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55 Jahre Katholische Frauenbewegung (kfb) in Wörgl

Den „Stein“ ins Rollen gebracht, hat Dorothea Gruber. Von allen nur Thea genannt, hat sie 1965 die kfb Wörgl gegründet, die sie bis heute leitet. „Eine halbe Ewigkeit lang – ein Zusammen für immer“, staunt sie selber augenzwinkernd über das rekordverdächtige „Durchhaltevermögen“ der Frauen in ihrer Gruppe.

„Etwas für sich und gleichzeitig mit anderen – Gleichgesinnten – etwas für andere tun, war wohl der erfolgreiche gemeinsame Nenner der zurückliegenden fünfeinhalb Jahrzehnte“, bilanziert die kfb Obfrau dankbar. Diese Gemeinschaft sei für sie ein Geschenk, denn zusammen seien sie durch ein „Frauenleben“ gegangen mit allen Höhen, Tiefen und Krisen. Frei nach dem Motto: „Eine für alle und alle für eine“ und immer in dem Bewusstsein: Gemeinsam sind wir stark und als Frauen wollen wir uns unterstützen: in Familie, Ehrenamt und Beruf.

Gemeinsam haben sie auch dem Wörgler Pfarrleben ihren unverwechselbaren Stempel aufgedrückt. Ihre unzähligen Bazare, Suppenessen und Märkte schlugen Funken und wurden zu Leuchttürmen der Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft.

In schönen Erinnerungen schwelgt auch Erna Blattl, zusammen mit Thea Gründungsmitglied der kfb Wörgl.  Noch heute denkt sie gerne zurück an den Besuch rumänischer Kinder aus Temeswar. Gleich nach der Wende, im Jahr 1990, verbrachten diese unbeschwerte 14 Tage in Wörgl. Das ambitionierte Tiroler Ausflugs- und Wanderprogramm wurde zum großen Teil durch Spenden der kfb Wörgl und kfb Bruckhäusl finanziert.

Unisono sind sich alle einig, dass durch die internen Fortbildungen, Vortragsabende und externen Benefiz-Projekte der kfb über die vielen, vielen Jahre eine Menge Gutes in die (Frauen-) Welt hinein- und wieder zurückkam.  Auch ihre Selbstständigkeit als Frauen; für sie heute so selbstverständlich, dass sie diese nicht mehr verteidigen müssen.

„Tempi passati“, zum Glück, zu verschieden sind die Frauenbilder im kfb Gründungs- und Jubiläumsjahr 2020.

„Die regelmäßigen Treffen, das gemeinsame Organisieren der Projekte, aber auch ganz normale Frauengespräche machen etwas in einem, oft ganz unbewusst, man entwickelt, verändert sich“, erklären Gerda Widauer (46 Jahre Mitgliedschaft) und Maria Söllradl, die seit 54 Jahren Mitglied der Frauengruppe ist. In die Gruppe „Frauenfrühling“ wurde auch Edith Hoffmann aufgenommen, die vor 46 Jahren von Wien nach Wörgl zog und so schnell neue Heimat fand. Mit großer Freude sind auch Margit Mitterer (43 Jahre), Gerhild Stuefer (40 Jahre), Monika Amort (42 Jahre) und Dagmar Schwarzmann (46 Jahre) immer noch im kfb Team Thea aktiv.

Heute sind sie alle längst in Pension. Als Ehrenamtlerinnen haben sie für so etwas aber „nicht derweil“, auch wenn sie ein oder zwei Gänge runter geschaltet und Herzensprojekte wie zum Beispiel den Weltgebetstag in andere, bewährte Frauenhände übergeben haben, wie sie im Gespräch lachend betonen.

Nach wie vor treffen sie sich einmal im Monat. Diese Regelmäßigkeit und der gewohnte Gedankenaustausch sind der soziale Klebstoff, der die Frauen bis heute als kfb Frauengruppe zusammenhält.

Unsichere Zeiten brauchen klare Ansagen. Deshalb hat Thea Gruber – corona-bedingt – zusammen mit ihrem Team die für Ende Oktober angesagte Jubiläumsfeier abgesagt und „auf bessere Zeiten“ verschoben.

Gefeiert wird dennoch, in kleinem Rahmen und mit großem Abstand, in der Wörgler Pfarrkirche am Freitag, den 30. Oktober, um 18:00 Uhr. Ein Dankgottesdienst wird es werden, gehalten auch zu Ehren der bereits verstorbenen, lieben kfb Weggefährtinnen.

Die Katholische Frauenbewegung ist mit ca. 120.000 Mitgliederinnen die größte nicht politische Frauenbewegung in Österreich. Seit mehr als 70 Jahren wächst sie mit und an den Frauen, die sie unterstützen.

Ehrenamtliches Engagement wird durch sie in der Pfarrei und der Öffentlichkeit sichtbar. Mit dem dankbaren Blick zurück gehen die neun Wörgler kfb Frauen weiter getrost nach vorne, denn sie wissen, sie haben immens viel bewegt! Ja, es stimmt – sie würden es wieder tun, in ihrer kfb.

kfb Regionalreferentin Tania Zawadil

 

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Mit einem herzlichen Vergelt’s Gott