Für Gleichstellung in der Kirche

Für Gleichstellung in der Kirche, 50 Tage - 50 Frauen

Interview aus dem Rupertusblatt - Ausgabe 5. Mai 2019
Mag.a Regina Augustin, Generalsekretärin der Katholischen Frauenbewegung Österreich.

„Ich bin eine gläubige Katholikin, Theologin und Feministin.

Unvereinbar? Nicht für mich!
Herausfordernd? Jeden Tag!“.

Regina Augustin ist eine der 50 Frauen, die sich für Gleichstellung in der katholischen Kirche einsetzen.

Salzburg/Wien. An den 50 Tagen von Ostern bis Pfingsten machen sich 50 Frauen für die Gleichstellung von Frauen in der katholischen Kirche stark. Mit der Initiative „bleiben.erheben.wandeln“ und Blog-Einträgen im Internet wollen sie dazu beitragen, „Geschlechtergerechtigkeit in unserer Kirche zu verwirklichen“.

Getragen wird die Initiative von einer Gruppe junger Theologinnen, unterstützt vom Frauenreferat der Diözese Innsbruck und prominenten Katholikinnen, die sich beteiligen: Magdalena Holztrattner, die Leiterin der Katholischen Sozialakademie, Anna Findl-Ludescher, die geschäftsführende Vorsitzende des Österreichischen Pastoralinstituts oder Angelika Walser, Moraltheologieprofessorin in Salzburg.

„Es können Worte des Zorns, der Fassungslosigkeit, der Trauer, der Angst, aber auch der Hoffnung und des Muts sein“, erklärt Regina Augustin die Bandbreite der Texte. Ihr Blog-Eintrag ist bereits online. Wie die Generalsekretärin der Katholischen Frauenbewegung Österreich schreibt sei die katholische Kirche zwar in ihrem heutigen Erscheinungsbild „ein patriarchal hierarchisch geordnetes System“, ein genauer Blick in die Texte der Heiligen Schrift verrate jedoch, „dass da noch mehr steht und sogar eine andere Denkweise einfordert“. Augustin erwähnte die in den Anfängen der Kirche so wichtigen Apostelinnen: Um Jesus habe sich ein Kreis von 50 Tage – 50 Frauen für Gleichstellung in der Kirche Männern und auch Frauen versammelt, der beauftragt worden sei, das Evangelium zu verkünden – nach den Worten von Augustin ein ganz deutlicher Bruch mit bestehenden Kategorien in der antiken Lebenswelt.

Wandel ist Tradition der Kirche. Die Initiatorinnen von „bleiben.erheben.wandeln“ wollen die Kirche nicht verlassen: „Wir Frauen von ,bleiben.erheben. wandeln‘ sind in der katholischen Kirche stark verwurzelt und erleben sie als Teil unserer Identität.“ Gleichberechtigung halten sie für möglich, denn: „Wandel ist Tradition der Kirche“, wie es auf ihrer Website heißt. Dabei wird auch auf die theologisch fundierte Anthropologie der Gleichheit verwiesen – beide Geschlechter seien Ebenbild Gottes. Das mache die Kirche eigentlich zur „Vorreiterin in der Welt für die Gleichstellung der Geschlechter“. Dem sollten heutige Kirchenstrukturen entsprechen.
„Ist das noch katholisch?“, fragen sich die Frauen der Initiative selber: Ja, betonen sie. „Wir sind und bleiben mit Herz und Seele katholisch. Die Wandlung ist Mitte und Höhepunkt unseres Glaubens.“

Weitere Infos gibt es unter BleibenErhebenWandeln
Wie Regina Augustin verraten hat, kommen in den Tagen bis Pfingsten noch die Blog-Beiträge einiger Frauen aus der Erzdiözese Salzburg. kap/ibu

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